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Nachruf Herbert Weber

© Dorfgemeinschaft
Röhrenfurth

Der die Alphörner baute
Der die Alphörner liebte
Die Liebe zu den Alphörnern

Herbert Weber, Leiter der Bläsergruppe, starb 87-jährig

Von Manfred Schaake

Röhrenfurth. Kurz vor seinem 88. Geburtstag ist der weit über sein Heimatdorf hinaus bekannte Röhrenfurther Herbert Weber gestorben. Er war der Gründer und Leiter der Röhrenfurther Alphornbläser, die in ihren besten Zeiten mit zwei Frauen und sieben Männern in der Region auftraten. Die Liebe zu den Alphörnern und der Musik entdeckte Weber während seiner Sommerurlaube, die er mit seiner Frau Gretel einst in Oberbayern und im Allgäu verbrachte. Als er eher zufällig einen Alphornbläser-Wettbewerb besuchte, sprang der Musikfunke endgültig über. selbst bauen, selbst blasen, sagte sich Weber. Und fand Mitmacher.

Sieben der neun Alphörner hat Weber selbst gebaut, sagt der Röhrenfurther Günther Scholl (69), der 19 Jahre dabei war. Im September 1985 wurde die Bläsergruppe in Röhrenfurth gegründet, 1987 das erste Alphorn aus Fichtenholz gebaut. Nachdem das erste Musikinstrument zerbrochen war, entwickelte Weber eine eigene, neue Konstruktion. Das Musikinstrument bestand nun aus zwei Teilen, war 3,40 Meter lang und ertönte in Ges-Dur. Später waren die Alphörner 3,60 Meter lang und ertönten in F-Dur. Für jedes Alphorn waren rund 100 Arbeitsstunden erforderlich.

Weber war Dreher, arbeitete 48 Jahre bei der Bahn, viele Jahre als Werkmeister im Ausbesserungswerk Rothenditmold. Die Alphörner waren sein ganzer Stolz. Und stolz war er mit seinem Mitspielern auf die positive Resonanz bei vielen Auftritten bei Vereins-, Stadt- und Gemeindefesten, bei Weihnachtsmärkten, Konzerten und Familienfeiern. Auch in Melsungens Partnerstadt Bad Liebenstein und bei einem Alphornbläser-Wettbewerb im Spessart traten die Röhrenfurther auf. „Kontakte nach Schwarzhausen in Thüringen ließen und lassen uns immer wieder erleben, wie reizvoll auch Berufsmusiker des Eisenacher Theaters die wohltönenden Alphornklänge finden”, hat Herbert Weber einmal gesagt.

Traurig war er in den vergangenen Jahren darüber, dass man seit 2012 nicht mehr öffentlich auftreten konnte. „Wir waren immer eine fröhliche und erfolgreiche Truppe, aber die Hälfte unserer Bläser ist leider verstorben”, sagt Günther Scholl.
Herbert Weber war übrigens der einzige noch lebende Röhrenfurther, der 1961 den Guss der drei neuen Röhrenfurter Glocken in der Werkstatt Rincker in Sinn mit erlebte. Sein ganzes Leben lang blickte Weber von seinem Haus an der Lindenstraße aus auf die Kirche. Als der Malermeister Achim Helmke den restaurierten Wetterhahn im Oktober 2014 wieder auf dem alten-neuen Turmdach anbrachte, war Weber ganz unten stiller Beobachter. „Bevor er auf den Turm gebracht wurde, habe ich ihn nochmal schön gestreichelt”, freute er sich.
 

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